Im E-Commerce durchstarten zu wollen, ist ein ziemlich ambitioniertes Ziel. Am Anfang stehen Onlineshop Betreiber mit unglaublich vielen Fragen da: Entsprechen meine Produkte dem Marktstandard? Wie hebe ich mich von der Konkurrenz ab? Und wie kann ich Online Shop Kunden gewinnen?
Shopify, einer der größten Onlineshop Plattformen auf dem Markt, empfiehlt E-Commerce Unternehmern und Unternehmerinnen, dem Prinzip des Marketing Mix zu folgen. Das heißt, dass alle Marketingmaßnahmen auf die 4 Ps des Marketings (Product/Produktpolitik, Place/Distributionspolitik, Price/Preispolitik, Promotion/Kommunikationspolitik) ausgerichtet sein sollten und einem klaren, strategischem Ziel folgen sollten.
Dabei gilt die Devise: Der Mix macht’s! Heißt: Mit Hilfe einer ausgeklügelten Marketing-Strategie, die mehrere Kanäle umfasst, auf denen Kunden aktiv sind, können Onlinehändler nicht nur ihre Kundengruppe ausbauen, sondern auch die Reichweite ihres Onlineshops erweitern und schließlich mehr Verkäufe und Umsatz erzielen. In diesem Artikel stellen wir 5 dieser Kanäle vor, die sich perfekt eignen, um den eigenen Online Shop zu promoten.
1. Kundenbindung & Vertrauen aufbauen mit E-Mail Marketing
Eine Bindung und Vertrauen zwischen Online Shops und Kunden aufzubauen, kann zu einer heiklen Sache werden. E-Mails sind jedoch der perfekte Onlinemarketing-Kanal, um die Beziehung zu Kunden und Kundinnen aufrecht zu erhalten. Nicht nur können Newsletter weitestgehend personalisiert werden, sie bewahren auch einen stetigen Kontakt zum Kunden, ohne viel Aufwand zu verlangen, wenn man das richtige Tool benutzt, das einem bei der Erstellung und Automatisierung der E-Commerce Mails unterstützt.
Zu einem guten E-Mail Marketing Konzept für Online Shops gehören folgende Newsletter, die man unbedingt aufsetzen sollte:
- Willkommens-E-Mails & Anmeldebestätigungen für Newsletter
- Bestellbestätigungen
- Versandbestätigungen
- Rabattaktions-E-Mails
- Produkt-Launch- und Kollektions-Ankündigungs-E-Mails
- Mails anlässlich abgebrochener Warenkörbe und Bestellungen, um Kunden zurückzugewinnen
- E-Mails mit der Bitte um Bewertung und Feedback
- Benachrichtigungen über eventuelle Schwierigkeiten oder Verzögerungen bei der Bestellung oder Lieferung
- Geburtstags-E-Mails
- Produktempfehlungen
2. Eine Community aufbauen mit Social Media Marketing
Die sozialen Netzwerke sind aus der Welt des Online Marketings nicht mehr wegzudenken. Das gilt auch für Online Shops. Ohne sich auf sozialen Netzwerken a la Instagram, TikTok und Co. zu befinden, ist man im Internet kaum präsent, noch relevant. Wichtig ist, herauszufinden, wo die Zielgruppe des eigenen Onlineshops sich besonders aufhält und sich dementsprechend auf diese Kanäle zu fokussieren. Jüngere Zielgruppen sind meist aktiver auf Instagram oder TikTok, während ältere Kunden sich eher auf Facebook herumtreiben werden.
Werbung für einen Onlineshop auf sozialen Medien zu machen, funktioniert auf zwei Arten:
- durch organische Posts
- oder bezahlte Werbeanzeigen, die sogenannten Paid Ads.
Organische Posts kosten in der Regel nichts außer Ressourcen zum Erstellen der Posts, Stories, Videos, etc. Diese Beiträge dienen dazu, Produkte vorzustellen oder die Markenmission des Shops zu verdeutlichen. Durch organische Posts, die durch gut platzierte Hashtags und gutes Timing auf natürlichem Wege eine Followerschaft aufbauen, dauert die Kundengewinnung zwar etwas länger, jedoch ist die Qualität der gewonnenen Follower oft sehr gut.
Paid Ads hingegen werden der Zielgruppe gezielt in den Feed oder die Stories auf ihren Social Media Kanälen gespielt, selbst, wenn sie den Social media Accounts der Online Shops nicht folgen; also wie klassische Werbung. Per Swipe-Up Link kommen sie dann zum betreffenden Online Shop oder Produkt. Bezahlte Werbeanzeigen eignen sich somit für gezielte Produktpromotions, Kollektions-Ankündigungen und viele andere Zwecke.
3. Sichtbarkeit des Online Shops erweitern mit Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Um mit dem eigenen Online Shop erfolgreich zu werden, sollte man sicher gehen, dass er bei Suchmaschinen wie Google, Bing und Co. auffindbar ist – und das möglichst weit oben im Ranking für relevante Keywords, nach denen potentielle Kunden häufig suchen.
Das schafft man, in dem man den Best Practices der Suchmaschinenoptimierung (SEO) folgt. Um Googles Anforderungen für eine Top 1 Website zu entsprechen, sollte man ein Auge auf Folgendes haben:
- Ist die Seite aufrufbar & können alle untergeordneten Seiten indexiert werden?
- Ist die Struktur der Website klar und einfach zu navigieren?
- Ist der veröffentlichte Content qualitativ hochwertig?
- Lädt die Website samt Bildern, Videos, etc. schnell genug?
- Wird sinnvoll zwischen verschiedenen Seiten verlinkt?
- Gibt es Informationen zum Betreiber des Online Shops und zum Kundenservice?
- Ist die Seite für Mobilgeräte optimiert und in der gleichen Weise nutzbar wie auch für Desktopgeräte?
- Verlinken andere, vertrauenswürdige Seiten zum Online Shop?
Als Faustregel gilt, die Interessen der Nutzer und Webseitenbesucher im Kopf zu haben, wenn es an die Content-Erstellung und die Optimierung der Website geht.
4. Aufmerksamkeit erregen mit Pop-Ups
Pop-Up Fenster gelten generell als nervig und störend und werden oft unterschätzt. Denn in einer Online Marketing Strategie für E-Commerce Unternehmen können sie durchaus nützlich sein.
Beliebte und effektive Arten, um mit Pop-Ups Kunden zu gewinnen, sind:
- Ein Anmeldeformular für den Newsletter des Online Shops als Pop-Up Leiste in die Website einbinden
- Ein Pop-Up, das vorm Verlassen des Shops erscheint, wenn sich der Mauszeiger zum Rand des Bildschirms bewegt, und an die zurückgelassenen Produkte im Warenkorb erinnert
- Ein Pop-Up Fenster, das einen exklusiven Rabatt- oder Gutscheincode promotet
- Ein Pop-Up mit einem mitlaufenden Countdown für eine bestimmte, limitierte Aktion (z.B. SALEs oder kostenfreier Versand)
- Ein Pop-Up Fenster mit Anmeldeformular für ein besonderes Goodie
Onlineshop Betreiber sollten Pop-Ups also unbedingt ausprobieren, um ihre Online Marketing Strategie für die Kundengewinnung auszubauen.
5. Das Interesse der Kunden bewahren & Traffic generieren mit Content Marketing
Abgesehen von den Produkt- und eventuellen Kategorieseiten, kann auch ein Blog helfen, Menschen auf den eigenen E-Commerce Shop aufmerksam zu machen. Nicht nur helfen Blogartikel, das Marken Image aufzubauen, die Brand Values zu vermitteln und einen Einblick hinter die Kulissen des Shops zu geben, sondern sind auch ein toller Weg, Backlinks von anderen, renommierten Seiten zu generieren, was wiederum dem SEO hilft.
Heutzutage wird es immer wichtiger, was eine Marke und so auch ein Online Shop nach außen trägt. Der Content, der auf einem Blog veröffentlicht wird, kann tatsächlich ein ausschlaggebendes Kaufargument bieten. Noch dazu kann man sich durchs Bloggen auch als Shop Betreiber einen Ruf aufbauen. Zunächst solltet man dafür aber eine sinnvolle und ausgefeilte Content Strategie samt Plan und Timeline entwerfen und sichergehen, dass Besuchern des Online Shops eine gute Erfahrung geboten wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gewinnung von Online Shop Kunden ein langer Weg sein kann. Die positive Nachricht ist, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Menschen auf den eigenen Store aufmerksam zu machen. Genau so groß ist die Auswahl an Online Marketing Tools, die aufstrebenden Shop-Betreibern und Betreiberinnen zum Erfolg verhelfen. Gut beraten ist man immer mit einem Mix an Marketinginstrumenten. Jedoch sollte man in regelmäßigen Abständen innehalten und auswerten, welche Kanäle gut für die eigene Zielgruppe funktionieren und welche keine potentiellen Käufer anlocken. Ist der Anfang erst einmal getan, stehen die Chancen gut, dass das Geschäft bald von ganz allein läuft!
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