Wer Selbstständiger oder Unternehmer ist, der zahlt in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein und hat daher auch keinen Anspruch auf eine Leistung aus dieser. Trotzdem möchte auch der Unternehmer irgendwann in Rente gehen. Welche Wege und Möglichkeiten er zur Altersvorsorge hat, erläutern wir in diesem Artikel.
Freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung
Der Unternehmer hat die Möglichkeit es den Arbeitnehmern gleichzutun und freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Bei dieser Variante wird ein fester Betrag mit der gesetzlichen Rentenversicherung ausgehandelt, der monatlich abgeführt wird. Da die gesetzliche Rente umlagefinanziert ist, ist diese Lösung die schlechteste. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Unternehmer oder der Selbstständige nur annähernd die Summe ausgezahlt bekommt, welche er im Laufe seines Arbeitslebens einzahlt. Man sollte aber an diesem Punkt auch nicht vergessen, dass mit der Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung nicht nur Ansprüche auf eine Altersrente entstehen, sondern auch auf eine Hinterbliebenenrente.
Für Unternehmer mit einer Familie kann dieser Vorteil die Nachteile der schlechten Rendite durchaus aufwiegen.
Basisvorsorge
Bei der Einzahlung in eine sogenannte Basisvorsorge, schließt der Unternehmer eine private Rentenversicherung mit einem Versicherungsunternehmen ab. Im Vergleich zur Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung hat der Unternehmer hier den Vorteil eines Privatvertrages. Das Geld wird also nicht zur Finanzierung der jetzigen Rentner genutzt, sondern bleibt im Privatvermögen des Unternehmers. Im besten Fall nutzt der Unternehmer den Basisvertrag, um in die Kapitalmärkte zu investieren. Auf diesem Weg bleibt sein Geld nicht nur erhalten, sondern kann sich, mit Hilfe einer guten Investmentstrategie, sogar vermehren. Die Basisvorsorge hat aber noch weitere Vorteile. Je nach Höhe des Beitrages, kann der Unternehmer bis zu 90 % der eingezahlten Beträge bei seiner Steuererklärung absetzen. Insbesondere für Gutverdiener ist die Basisvorsorge daher eine gute Alternative.
Fondsgebundene Rentenversicherung
Die fondsgebundene Rentenversicherung stellt die häufigste Art der versicherungsbasierten Altersvorsorge für Unternehmer dar. Im Prinzip funktioniert die fondsgebundene Rentenversicherung genau wie eine Basisversorgung. Es wird ein privater Versicherungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag bleibt im Besitz des Unternehmers und die gezahlten Beiträge werden investiert. Durch die guten Renditechancen am Kapitalmarkt wird der Unternehmer auch hier ein besseres Endergebnis erzielen, als es mit der gesetzlichen Rentenversicherung möglich wäre. Im Gegensatz zu den Einzahlungen in die Basisvorsorge, können die Beiträge zur fondsgebundenen Rentenversicherung allerdings nicht von der Steuer abgesetzt werden.
Als Ausgleich für die Zahlpflicht aus dem Netto, hat der Unternehmer aber einige Vorteile bei der Auszahlung der Versicherung. Während bei der Basisvorsorgeversicherung eine monatliche Rente bezogen wird, welche zusätzlich auch noch voll zu versteuern ist, kann die Summe aus der fondsgebundenen Rentenversicherung sofort und in voller Höhe ausgezahlt werden. Auch die Steuerlast ist in diesem Fall nicht so hoch, da die Auszahlung aus der fondsgebundenen Rentenversicherung nicht voll versteuert wird, sondern einem vergünstigten Steuersatz unterliegt.
Immobilien
Die wohl beliebteste Altersvorsorge für Unternehmer ist ein Immobilieninvestment. Ein Unternehmer weiß schon früh um seine schlechte Situation im Rentenalter. Wenn die Immobilie schon in jungen Jahren gekauft wird, stehen die Chancen auf eine vollständige Abzahlung bis zur Rente sehr gut. Bei Immobilien muss zwischen Eigenheim und Kapitalanlageimmobilie unterschieden werden. Das Eigenheim ist zwar auch eine Investition, es ist aber gleichzeitig auch eine Lebensstilentscheidung. Aus rein finanzieller Sicht ist es häufig besser, wenn man als Unternehmer auf eine Kapitalanlageimmobilie setzt. Diese Immobilie wird vermietet und verwaltet, während der Unternehmer selbst zur Miete wohnt. Der größte Vorteil der Kapitalanlageimmobilie ist, neben den vielen Steuervorteilen, die gebotene Flexibilität.
Gerade als Unternehmer muss man häufig umziehen und für Veränderungen bereit sein. Dieser Lebensstil ist nur schwer mit einem Eigenheim vereinbar.
Alternative Depotanlagen
Wer sich für das Thema Finanzen und Vorsorge interessiert, oder vielleicht sogar selbst in diesem Bereich selbstständig ist, der kann sich natürlich auch an seiner eigenen Vermögensstrategie versuchen. Im digitalen Zeitalter gibt es viele Möglichkeiten, um ohne Umstände in verschiedene Anlageprodukte zu investieren. Beispiele für alternative Investments: Rohstoffe wie Öl oder Bodenschätze, Edelmetalle wie Silber und Gold, Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Man sollte sich als Unternehmer nicht ausschließlich auf solche Alternativstrategien verlassen. Eine Kombination mit einer bewährten Strategie, wie wir sie in diesem Artikel besprochen haben, ist empfehlenswert.
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