Schulranzen sind längst nicht mehr allein eine Sache des individuellen Geschmacks. Auch Verkehrssicherheit und Ergonomie spielen bei der Wahl des richtigen Rucksacks eine große Rolle. Dieser Artikel zeigt, worauf man beim Kauf achten sollte und welche Rolle die neu verabschiedete DIN-Norm dabei spielt.
Wie erkenne ich einen sicheren Schulranzen?
Die DIN-Norm mit der Nummer 58124 ist eigentlich eine recht alte Norm. Bereits im Jahr 1986 wurde sie erstmals definiert. Die DIN 58124 beschreibt Standards für die Verkehrssicherheit, Gebrauchstauglichkeit und körperliche Gestaltung eines Schulranzens und wird laufend aktualisiert, zuletzt im Jahr 2019. Seit Oktober 2019 gilt die neue Norm und setzt Maßstäbe für Verkehrssicherheit und Ergonomie bei Schulranzen. Zudem reguliert die Norm, welche Materialien bei der Herstellung von Schulranzen verwendet werden dürfen. Einige Kunststoffmaterialien sind dafür bekannt, gewisse Schadstoffe zu enthalten. Da Kinder während der Schulzeit fast täglich mit dem Ranzen interagieren, können schädliche Effekte nicht ausgeschlossen werden.
Die 2019 aktualisierte Norm bringt weitreichende Änderungen mit sich – insbesondere in puncto Ergonomie. DIN-konforme Schulranzen müssen seit dem 1. Oktober 2019 über mindestens 40 Millimeter breite Schulterträger verfügen. Zudem sollten die Träger verstellbar sein, um den sich verändernden Körpern der Schüler gerecht werden zu können. Bislang war in der Norm eine Breite von 30 Millimetern festgeschrieben. Mit mehr Breite in den Trägern verteilt sich das Gewicht des Schulranzens besser auf den Schultern der Schüler. Da viele Schulen mittlerweile bereits im Grundschulalter von den Kindern verlangen, dass diese mehrere Kilo Bücher mit sich herumschleppen, ist eine bessere Lastenverteilung durchaus wünschenswert.
Verkehrssicherheit bei Schulranzen: Reflektoren können Leben retten
Aber nicht nur die Ergonomie ist bei Schulranzen ausschlaggebend. Auch die Verkehrssicherheit von Schulranzen spielt seit vielen Jahren eine große Rolle. In den Wintermonaten wird ersichtlich, warum. Die Schüler verlassen hier das Haus nicht selten im Dunkeln – und treten ebenfalls im Dunkeln den Heimweg an. Auch kurze Schulwege können dabei gefährlich werden, wenn die Kleinen von unachtsamen Autofahrern übersehen werden. Zudem weiß man, dass Kinder über ein eingeschränktes Sichtfeld verfügen und auf Gefahren im Straßenverkehr nicht so schnell reagieren können wie Erwachsene. Auch hier macht die DIN-Norm 58124 Vorschriften: Sie besagt, dass mindestens 10 Prozent der nach außen gerichteten Fläche des Schulranzens reflektierend und/oder fluoreszierend sein muss.
Hier versagen leider nach wie vor viele handelsübliche Schulranzen, weil die Hersteller nicht bereit sind, ihre Designvorgaben einzuschränken. Glücklicherweise erlaubt die überarbeitete DIN-Norm einen größeren Gestaltungsspielraum bei den Reflektoren. Man darf nun darauf hoffen, dass neue Modelle von Schulranzen über mehr Reflektorfläche verfügen werden und damit deutlich sicherer für den Nachwuchs sind. Eltern sollten beim Kauf darauf achten, dass das Modell den Richtlinien der DIN 58124 entspricht.
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