Die zwei häufigsten Gründe, weswegen Start-Ups scheitern, sind Geldmangel und fehlende Investoren. Das Geld ist also häufig der Knackpunkt, warum junge Firmen ihren Betrieb einstellen müssen. Selbstständigen und traditionsreichen Unternehmen ist dieses Problem ebenfalls bekannt. Da Start-Ups mit einem, ganz neuen und innovativen Produkt oder einer exklusiven Dienstleistung beginnen, wissen sie natürlich nicht, was sie alles erwartet. Das Ziel ist unbestimmbar, der Markt neu und es fehlt an Erfahrungswerten – deswegen kann man nur schwer abschätzen, ob das junge Unternehmen die gewünschte Zielgruppe tatsächlich erreichen und somit einen Platz am Markt besetzen kann.
Es ist ebenfalls ungewiss, ab welchem Zeitpunkt das Start-Up die ersten schwarzen Zahlen schreiben kann – dies erschwert wiederumdie Erstellung eines Businessplans. Der Firmengründer begibt sich somit auf unbekanntes und ungewisses Territorium. Die Herausforderung, alles auf eine Karte zu setzen, ist ein großes Wagnis für junge Firmengründer. Und genau das schreckt auch potenzielle Investoren ab: Finanzinstitute mögen es gar nicht, wenn dass Vorhaben eines Start-Ups nicht hundertprozentig klar ist. Das Resultat: Sie verweigern ein Darlehen bzw. einen Kredit. Somit müssen sich die Gründer nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten umschauen.
So können Sie Ihr Start-Up finanzieren
Um an Geld für Ihr neues Unternehmen zu gelangen, haben junge Gründer folgende Möglichkeiten:
- Start-Up mit eigenen Mitteln finanzieren (Bootstrapping)
In der Start-Up Szene hört man den Begriff Bootstrapping ganz oft. Der englische Begriff bedeutet, dass der Unternehmensgründer versucht, mit eigenem Kapital sein Start-Up zu finanzieren. Dabei greift er auf die eigenen Ersparnisse zurück – er ist finanziell begrenzt, doch er hat die volle Kontrolle über die Gründung seiner eigenen Firma.
- Darlehen bzw. Kredite
Bei dem Begriff Kredit denkt man sofort an Banken – das muss aber nicht sein. Anstatt eines Bankkredits kann der Start-Up Gründer im eigenen Bekannten- oder Familienkreis um einen Privatkredit bitten. Online-Plattformen wie zum Beispiel Kapilendo oder Auxmoney stellen die benötigten Finanzmittel für Start-Ups ebenfalls zur Verfügung.
- Wettbewerbe für Firmengründer
In Deutschland gibt es zahlreiche regionale und überregionale Gründerwettbewerbe, an denen alle Firmengründer teilnehmen können. Die Sieger erhalten Preise in Höhe von mehreren Tausend Euro. Ein gesamtes Unternehmen kann damit nicht finanziert werden, doch die Gewinne eigenen sich gut für eine kurzfristige Zwischenfinanzierung.
- Fördermittel
Es besteht eine riesengroße Anzahl an Fördergeldern, die wie vom Bund so auch von der EU an Start-Ups ausgezahlt werden. Eine Vielzahl an Förderprogrammen werden in Form von Darlehen mit guten Konditionen angeboten, die entweder komplett oder nur teilweise zurückgezahlt werden müssen. In Deutschland gibt es auch Fördermittel, die der Start-Up Gründer komplett behalten kann. Die wichtigsten Informationen dazu erhält man vom BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).
- Crowdinvesting bzw. Crowdfunding
Beim Crowdfunding handelt es sich um eine Schwarmfinanzierung, bei der sogar Tausende von Menschen ihr Geld in ein bestimmtes Konzept investieren. Dieses Konzept wird anschließend auf Plattformen wie Startnet, Kickstarter, oder Indiegogo vorgestellt. Eine weitere ähnliche Möglichkeit ist das Crowdinvesting, bei welchem viele Menschen ihr Geld für eine Firma und nicht für bestimmte Produkte ausgeben.
- Venture Capital (VC)
Große Beteiligungsgesellschaften oder Unternehmen investieren hier ihr Geld, um innovativen Start-Ups auf die Sprünge zu helfen. Selbst mit ihrem Know-how unterstützen sie die Gründer. Venture Capital Investoren sind an einem möglichst schnellen Wachstum des jungen Unternehmens interessiert, da sie nach einigen Jahren mit einer gewinnbringenden Verabschiedung rechnen.
- Business Angels (BA)
Business Angels ist die kleinere Form von Venture Capital. Hier handelt es sich um erfolgreiche Start-Up Gründer oder Manager, die ihr eigenes Kapital in neue, innovative Firmen stecken. Die BA stehen den StartUps zudem mit ihrem Netzwerk und ihrem Fachwissen zur Verfügung. Für diese großzügige Leistung erhalten die Business Angels ordentliche Anteile an dem jungen Unternehmen.
- Inkubatoren und Acceleratoren
Die Szene der Firmengründer in Deutschland muss stärker werden, damit die Innovationskraft der Bundesländer erhalten bleibt. Dafür gibt es Inkubatoren und Acceleratoren, bei denen große Firmen und Institutionen viele verschiedene Unterstützungsleistungen anbieten. Das sind beispielsweise Finanzspritzen, kostenfreie Fortbildungsprogramme oder Gründerzentren mit preiswerten Mieten.
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