Wie wir uns einrichten sagt viel darüber aus, welche Vorstellung wir vom Leben und Arbeiten haben. In letzter Zeit liegt Minimalismus bei der Einrichtung im Trend – auch und gerade im Büro. Was eine minimalistische Innenausstattung mit der Arbeitsproduktivität zu tun hat, verrät dieser Artikel.
Das minimalistische Büro: Eine gute Idee?
Egal ob in der Mode oder bei der Einrichtung: Minimalismus ist kein zufälliger Trend. Diese Form des Designs wird ganz bewusst ausgesucht und soll einen bestimmten Zweck erfüllen. Schlichte Möbel mit klarer Formsprache machen etwas mit uns – aber was genau? Zunächst die Dinge, die auf der Hand liegen: Ein minimalistisch eingerichteter Arbeitsplatz hält bestenfalls auch ein Minimum an Ablenkung bereit. Wenn wir uns unbewusst von der Arbeit ablenken wollen, streift unser Blick ziellos durch den Raum und bleibt besonders dort hängen, wo es etwas zu sehen gibt. Unser Gehirn ist auf die Wahrnehmung starker Reize getrimmt, das heißt, wir nehmen vor allem grelle Farben und eckige Formen wahr. Früher bedeuteten diese Farben und Formen Gefahr – daher richtet sich unser Blick fast automatisch als erstes auf derlei Objekte.
Minimalistische Möbel verfügen über kaum bis keinerlei Schnörkel oder Ornamente, werden aus natürlichen Materialien wie Holz gefertigt und nicht grell eingefärbt. Das macht sie zum idealen Hintergrund für ein produktives Arbeiten. Wenn wir uns in einem Raum mit minimalistisch gestalteten Möbeln wirklich konzentrieren, verschwindet die Einrichtung völlig aus unserem Blickfeld – so, wie es auch sein sollte. Ein bunt zusammengewürfelter Raum mit vielen Formen und Farben lenkt hingegen tatsächlich ab. Ganz besonders dramatisch ist das für Menschen, die sich ohnehin schwer konzentrieren können. Oftmals ist ihnen nicht einmal klar, was genau ihre Unkonzentriertheit hervorruft. Die minimalistische Einrichtung kann dazu beitragen, dieses Problem zu beheben.
Warum Minimalismus gerade jetzt angesagt ist
In den vergangenen Jahren lässt sich ein Trend zum Minimalismus beobachten – und das in so ziemlich allen Bereichen. Das hat natürlich seine Gründe. Diese können natürlich auch ökonomischer Natur sein: Eine minimalistische Einrichtung spart bares Geld. Viele Menschen schätzen den Minimalismus aber auch für seinen ökologischen Aspekt: Wenig besitzen ist für sie Ausdruck eines nachhaltigen Lebensstils, der die Umwelt und die Ressourcen unseres Planeten schont. Nicht zuletzt entlastet ein minimalistischer Einrichtungsstil aber auch anderweitig kognitiv. Viele Dinge zu besitzen bedeutet auch, viel Verantwortung für diese Dinge zu tragen. Wer nur einige wenige Objekte sein eigen nennt, kann leichter den Überblick behalten.
Dieses Gefühl schlägt sich auch auf uns nieder, wenn die Objekte gar nicht unser privates Eigentum sind – so wie etwa am Arbeitsplatz. Was unsere Mütter uns schon immer beibringen wollten, ist letztlich wahr: Ein aufgeräumter Arbeitsplatz macht produktives Arbeiten erst möglich.
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